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Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.

André Malraux

 

Das Unterrichtsfach Geschichte am allgemeinbildenden Gymnasium
Das Wesen der Geschichte ist die Wandlung“, formulierte bereits der Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt (1818-1897) im 19. Jahrhundert. Auch heute noch sind sich alle Geschichtswissenschaftler darüber einig, dass Geschichte im Fluss ist und somit kontinuierlich fortgeschrieben werden kann bzw. muss.
Dieses zentrale Element hat die Fachgruppe Geschichte in dem oben abgebildeten Logo aufgenommen: ein Buch mit den großen Kapiteln der Menschheitsgeschichte. Als Meilensteine sind die Erfindung des Rades, das Aufkommen der Elektrizität und das moderne Technikzeitalter aufgeschlagen. Es gibt jedoch noch sehr viele weitere Seiten im Buch, die ausreichend Platz zum Fortschreiben der Geschichte und für vertiefende Analysen bieten.
Im Kerncurriculum für das Fach Geschichte ist der Gedanke der Weiterentwicklung folgendermaßen formuliert: „Moderner Geschichtsunterricht ist wichtiger Bestandteil einer kompetenzorientierten Bildung. Er dient der Ausbildung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins und zielt damit auf Problemlagen ab, wie sie die Lebenswelt der Gegenwart stets aufs Neue hervorbringt.“ (Kerncurriculum für das Gymnasium Schuljahrgänge 5-10 – Geschichte , S. 5f.)
Es stehen somit nicht mehr „normative und kanonische Inhalte“ (ebd.) im Vordergrund, sondern das Fach Geschichte hat sich zu einem „Denkfach“ (ebd.) mit „reflexiven Potenzialen“ (ebd.) entwickelt. Es geht in diesem Kontext aber nicht nur darum, historische Zusammenhänge reflektierend zu betrachten. Vielmehr soll der Geschichtsunterricht Schülerinnen und Schüler unter anderem durch den Erwerb spezifischer Kompetenzen auch befähigen, „wechselseitige Abhängigkeiten zu erkennen und Wertmaßstäbe für ihr eigenes Handeln sowie Verständnis für gesellschaftliche Entscheidungen zu entwickeln“ (ebd.).
Insbesondere trägt eine vertiefte, reflektierte Beschäftigung mit historischen Inhalten auch dazu bei, ein fundiertes historisches Bewusstsein aufzubauen und fremden Kulturen mit Offenheit und Toleranz gegenüberzustehen. Das Fach Geschichte bietet die Möglichkeit der Erklärung, Einordnung und Relativierung von Gegenwartsphänomenen, indem deren Grundlagen und Entwicklungen betrachtet und analysiert werden. Daher kommt dem „Königsfach Geschichte“ im schulischen Fächerkanon eine ganz besondere Bedeutung zu – auch und gerade im Hinblick auf eine Stärkung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unseres Landes, die Achtung der Menschenrechte und die Entwicklung eines gemeinsamen europäischen Bewusstseins.
Schulischer Geschichtsunterricht kann somit u.a. eine sichere „Grundlage für die differenzierte und differenzierende Wahrnehmung der Lebenswelt“ (ebd.) schaffen. Der deutsche Politiker und Publizist August Bebel (1840-1913) hat die oben dargelegten Vorstellungen bzw. Zielsetzungen von Geschichtsunterricht – auch mit Blick auf die die individuelle Zukunftsgestaltung – schon vor mehr als 100 Jahren folgendermaßen zusammengefasst: „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“

 

Der Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe I am Gymnasium Salzgitter-Bad
Die inhaltlichen Dimensionen des Geschichtsunterrichts sind ausgesprochen vielfältig: Neben der Auseinandersetzung mit der deutschen, gesamteuropäischen und globalen Geschichte sollen auch regional- sowie landesgeschichtliche Inhalte thematisiert werden. Aufgrund der damit verbundenen vielfältigen Sachverhalte, die im Geschichtsunterricht behandelt werden könnten, muss sich das Fach Geschichte auf Basis des niedersächsischen Kerncurriculums in erster Linie auf Inhalte von exemplarischer und/oder identitätsstiftender Bedeutung beschränken. Dabei ist ein orientierendes Gerüst an historischem Wissen unabdingbar. (vgl. Kerncurriculum für das Gymnasium Schuljahrgänge 5-10 – Geschichte , S.17ff.)
Der inhaltliche Zugang zum Fach Geschichte ist in den Jahrgängen 5 – 10 in erster Linie chronologisch organisiert. Hinzu kommen an mehreren Stellen problemorientierte Längsschnitte. Die Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte erfolgt jeweils in den Doppeljahrgängen 5 und 6, 7 und 8 sowie 9 und 10:

 

Jahrgänge

Inhaltliche Schwerpunkte

Doppeljahrgang 5 und 6

  • Identität im familiären und lokalen Umfeld
  • Leben in der Steinzeit
  • Merkmale einer Hochkultur
  • Die Welt der Griechen
  • Das antike Rom
  • Lebensformen im Mittelalter
  • Formen der Kulturbegegnung
  • Die Welt des Spätmittelalters zwischen Krise und Aufbruch in die Neuzeit

Doppeljahrgang 7 und 8

  • Der frühneuzeitliche Fürstenstaat
  • Das Zeitalter der Bürgerlichen Revolutionen
  • Industrialisierung und soziale Frage
  • Imperialismus im 19. Jahrhundert

Doppeljahrgang 9 und 10

  • Erster Weltkrieg
  • Herrschaftsidee des Sowjetkommunismus und ihre Folgen
  • Weimarer Republik – Chancen und Belastungen
  • Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
  • Deutsche und globale politische Situation nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs
  • Zwei deutsche Staaten – Staatsformen und Lebensbedingungen
  • Das Ende der bipolaren Welt

 

Leistungsbewertung und Lehrwerke in der Sekundarstufe I

Jg.

Unterricht

Anzahl der Klassenarbeiten

Lehrwerk

5

ganzjährig/2-stündig

eine Klassenarbeit pro Halbjahr

Klett: Geschichte und Geschehen, Bd. 1

6

ganzjährig/2-stündig

eine Klassenarbeit pro Halbjahr

Klett: Geschichte und Geschehen, Bd. 2

7

epochal/2-stündig

eine Klassenarbeit

Klett: Geschichte und Geschehen, Bd. 3

8

epochal/2-stündig

eine Klassenarbeit

Klett: Geschichte und Geschehen, Bd. 4

9

ganzjährig/1-stündig

eine Klassenarbeit pro Halbjahr

Klett: Geschichte und Geschehen, Bd. 5/6

10

ganzjährig/2-stündig

eine Klassenarbeit pro Halbjahr

Klett: Geschichte und Geschehen, Bd. 5/6

11

ganzjährig/2-stündig

eine Klausur pro Halbjahr

Cornelsen: Gesamtband Niedersachsen Einführungsphase

 

Die Gewichtung von mündlichen und schriftlichen Leistungen beträgt in der Regel 60%:40%.
Darüber hinaus liegt das Schreiben von Tests in einem Umfang von maximal 10 Minuten im pädagogischen Ermessen der Lehrkraft.

 

Der Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe II am Gymnasium Salzgitter-Bad
Insbesondere der Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe II zeichnet sich durch wissenschaftspropädeutisches Arbeiten aus. Die Schülerinnen und Schüler sollen vertiefende Einblicke in fachspezifische Untersuchungs- und Forschungsmethoden erhalten. Dabei stehen in zunehmendem Maße auch analytische Denkweisen unter Berücksichtigung multikausaler Zusammenhänge im Vordergrund des Unterrichts. Auch gewinnen Längs- und Querschnitte sowie Vergleiche und Fallstudien zunehmend an Bedeutung. Die Herausbildung adäquater Sach-, Methoden- Urteils- und Medienkompetenzen kommt dabei eine besondere Schlüsselrolle zu (vgl. Kerncurriculum für das Gymnasium – gymnasiale Oberstufe - Geschichte, S. 15ff.).
Auf Grundlage der Vorgaben des Kultusministeriums werden regelmäßig durch alle Fachlehrkräfte schuleigene Curricula für die Einführungs-und Qualifikationsstufe erarbeitet. Über die Einführung von Geschichtslehrbüchern für die entsprechenden Jahrgänge entscheidet die Fachkonferenz Geschichte in Abhängigkeit von den thematischen Schwerpunkten, die das niedersächsische Kultusministerium für die jeweiligen Abiturjahrgänge in der Qualifikationsphase verbindlich vorgibt.

 

Geschichte in der Einführungsphase (11. Jahrgang)
Die beiden feststehenden Rahmenthemen in dieser Klassenstufe sind „Die Welt im 15. und 16. Jahrhundert“ sowie „Vom 20. ins 21. Jahrhundert“ (vgl. Kerncurriculum für das Gymnasium – gymnasiale Oberstufe - Geschichte, S. 23ff.). Jedes Rahmenthema setzt aus einem sog. Kernmodul und einem weiteren Wahlmodul zusammen. Während die Kernmodule fest durch das Kerncurriculum vorgegeben sind, entscheidet die Fachkonferenz Geschichte schulintern über die weiteren notwendigen Wahlmodule. Diese werden ggf. individuell für jedes Schuljahr neu festgelegt.

 

Geschichte in der Qualifikationsphase (12./13.Jahrgang)
Auch die verbindlichen Unterrichtsinhalte für Prüfungskurse in den Jahrgängen 12 und 13 basieren in ähnlicher Weise auf dem o.g. Modulsystem. Die einzelnen Rahmenthemen sind „Krisen, Umbrüche und Revolutionen“, „Wechselwirkungen und Anpassungsprozesse in der Geschichte“, „Wurzeln unserer Identität“ sowie „Geschichts- und Erinnerungskultur“ (vgl. Kerncurriculum für das Gymnasium – gymnasiale Oberstufe - Geschichte, S. 28ff.). Neben den verpflichtenden Kern- und Wahlmodulen entscheidet auch hier die Fachkonferenz Geschichte über die weiteren notwendigen Wahlmodule. Dabei wird für jeden Abiturjahrgang individuell eine schulinterne Themenabfolge erstellt. Davon unabhängig sind die im Kerncurriculum genannten Vorgaben für die sog. „Abdeckerkurse“ auf grundlegendem Niveau. Auch für diese Kurse werden individuelle schulinterne Themenabfolgen erstellt. Für Rückfragen zu den schuleigenen Curricula stehen die jeweiligen Fachlehrkräfte zur Verfügung.


Leistungsbewertung in der Sekundarstufe II im Fach Geschichte
Die Gewichtung mündlicher und schriftlicher Leistungen ist für gewöhnlich von der Anzahl der Klausuren abhängig, die pro Schulhalbjahr geschrieben werden. Bei nur einer Klausur beträgt die Gewichtung mündlich zu schriftlich in der Regel 60%:40%, bei zwei Klausuren zumeist 50%:50%. Im Bedarfsfall stehen die einzelnen Fachlehrkräfte bei Rückfragen zur Verfügung. Gleichzeitig wird an dieser Stelle explizit auf die Ausführungen zur Leistungsbewertung und Leistungsfeststellung im entsprechenden Kerncurriculum und die dort erläuterten Kriterien zur Mitarbeit im Unterricht verwiesen (vgl. Kerncurriculum für das Gymnasium – gymnasiale Oberstufe - Geschichte, S. 51f.)

 

Lehrkräfte der Fachgruppe Geschichte

Herr Chant

 

Geschichte / Englisch

Frau Heinemann

 

Geschichte / Biologie

Herr Huhn

Fachobmann

Geschichte / Politik / Werte und Normen

Frau Kettenring

 

Geschichte / Deutsch

Frau Klein

 

Geschichte / Englisch

Frau Kögler

 

Geschichte / Französisch

Frau Lüders

 

Geschichte / Chemie

Herr Maue

 

Geschichte / Deutsch / Philosphie

Herr May

 

Geschichte / Erdkunde / Politik

Frau Schäfer

 

Geschichte / Französisch

Herr Schaper

 

Geschichte / Latein

Frau Schaumburg

 

Geschichte / Deutsch

Frau Schliecker

 

Geschichte / Französisch

Frau Schulte

 

Geschichte / Deutsch

Herr Teevs

 

Geschichte / Deutsch

Herr Unverhau

 

Geschichte / Deutsch


 

Linkliste:

Kerncurriculum für das Gymnasium Schuljahrgänge 5-10 – Geschichte

Kerncurriculum für das Gymnasium – gymnasiale Oberstufe - Geschichte

Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Geschichte

Liste der für das Fach Geschichte relevanten Operatoren

Fachbezogene Hinweise und Thematische Schwerpunkte zur Abiturprüfung

 

Projekte:

Seminarfach "Denkmäler" (Leitung: Frau Schliecker, Schuljahr 08/09)

Im Rahmen von Seminararbeiten haben sich Schülerinnen und Schüler mit Denkmälern in unserer Region beschäftigt. Die Ergebnisse wurden ebenfalls auf einer Projekthomepage dargestellt. und können dort betrachtet werden.

 

 

Kontakt:

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